Die Rohnerin & laStaempfli über sexistische “CultureProudBoys”, Kuratoren-Leerstellen & Frauensolidarität

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Die Rohnerin & laStaempfli über sexistische “CultureProudBoys”, Kuratoren-Leerstellen & Frauensolidarität.

Die Rohnerin redet über Solidarität (wie abgemacht), laStaempfli über den “erschöpften Mann” (wie nicht abgemacht): Passt. Denn beide Themen kommen zusammen.

Die mangelnde Solidarität einzelner Frauen ist erklärbar durch die ungebrochene Macht der Männer, die sich im Kampf gegen Weiblichkeit erstaunlich homogen erweisen. Dass das Schweizerische Nationalmuseum ausgerechnet auf das Jahr 2021, dem 50jährigen Frauenstimm- und wahlrechtsjubiläum der Schweiz, eine Ausstellung zum Titel “Der erschöpfte Mann macht”, ist ein Skandal. Unter einem ewiggleichen Männer-Kuratorenteam Steiner, Zweifel und Direktor Spillmann werden frauenlose Ausstellungen seit Jahren am besten Platz in Zürich inszeniert. Überall potente Männer.

Eine Dada-Ausstellung 2016 mit einem “Damenkränzchen”? 2018 ein Jubiläum zur 1968er Bewegung als Männerbewegung mit einer Frauengruppe? Hallo?  30 Millionen Franken haben die Nationalmuseen in der Schweiz jährlich zur Verfügung und bringen KEINE EINZIGE FRAUENAUSSTELLUNG zustande: 2021 ist DAS JAHR DER FRAUEN und es gibt… nur dank uns grossen Frauen ein Jubiläum für 50 Jahre Frauenwahlrecht. “Der erschöpfte Mann”, dieses Gelaber über die zerstörte Männerrolle ist ahistorischer Schrott und beflügelt Bewegungen wie QAnon, Proud Boys, Incel und wie die Männeraktionen alle heissen, die keine Resonanz, sondern nur Dominanz wollen.

30 Jahre deutsche Einheit: Auch hier eine Männergeschichte und dies im Jahr 2020. Frauen sind für Männer das Andere, sie sind aber auch für Frauen das Andere. Die Gleichschaltung funktioniert perfekt zwischen Männern und Männern. Und dazu kommt, dass Frauen nicht solidarisch sind, im Gegenteil. Zeigen sich Frauen solidarisch, werden sie sofort von anderen Frauen gescholten, siehe “Die billige Empathie der Privilegierten” https://www.sueddeutsche.de/politik/teuteberg-lindner-feminismus-kolumne-1.5043196?reduced=true

Die Rohnerin erklärt ganz klar: Wir verwechseln Solidarität immer damit, die gleiche Meinung haben zu müssen. Was völlig falsch ist. Und sie klärt über Voltaire und dessen bekanntestes Zitat: “„Ich missbillige, was Sie sagen, aber ich werde bis zum Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen“ auf. ES IST von Evelyn Beatrice Hall (1868-1956) in ihrer Biographie über Voltaire, nicht von Voltaire selbst.

Frauen sollen solidarisch sein, indem wir die Basis der Diskriminierung teilen und nicht, dass sie alle dieselbe Meinung teilen. Hier kommt aber Hannah Arendt ins Spiel: Frauen wird die Herstellung der Öffentlichkeit verhindert, damit auch deren Grundlage, gleich, frei und unterschiedlich öffentlich auftreten zu können.

Die Rohnerin mit einem anderen wunderbaren Satz: “Niemand würde einem Goetheforscher raten ein derart marginales Forschungsgebiet zu wählen”. Der Deutschlandpreis für KI-Forschung machte auf TWITTER die Runde: All men, all look the same, more and more of the same, same, same…

“Darf ich als Mann trotzdem noch in die Ausstellung eines männlichen Künstlers gehen oder fühlt sich dann jemand gekränkt?” fragt die wunderbare Künstlerin Elisabeth Eberle in ihrer umwerfenden Installation “Kai spricht” siehe http://www.elisabetheberle.ch/?element=17778.

Actionsszenen der Weltliteratur: Wenn ein Kulturminister die Grande Dame der Weltliteratur, Anna Seghers “alte Sau” schimpft https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article203105918/Achtionszenen-der-Weltliteratur-Johannes-R-Becher-und-Anna-Seghers.html