Isabel Rohner & Regula Stämpfli über die deutschen Reservate wie Altherrenwitze, Demütigungen & Frauendiskriminierung: Lindner, Tichy, Merz. Was als “Witz” formuliert, entpuppt sich als Werkzeug der Macht.

avatar Die Rohnerin
avatar laStaempfli

Isabel Rohner & Regula Stämpfli über die deutschen Reservate der Altherrenwitze, Sexismus & Frauenhass: Lindner, Tichy, Merz. Was als”Witz” formuliert, entpuppt sich als Werkzeug der Macht.

“Nehmt endlich die Füsse von unserem Nacken!” Es ist als wären wir in der emanzipatorischen Steinzeit gelandet. Anders als die Kolumnistin der Süddeutschen Jagoda Marinic, finden die Rohnerin und laStaempfli nicht, dass der Aufschrei gegen die Altherrenwitzler Lindner, Tichy, Merz “billige Empathie der Privilegierten” seien, sondern extrem wichtig, wenn sich etwas ändern soll. 75 Prozent der systemrelevanten Berufe werden von Frauen ausgeübt und den mächtigen Männern fällt nichts anderes ein als sie zu beschimpfen?

Dabei sind es die Frauen, die zuvorderst stehen, wenn es um Zukunft geht: Fridays for Future, DigitalTransformation & Demokratie werden alle von Frauen geleitet, die das Wagnis der Öffentlichkeit gehen, von Trollen verfolgt und von vielen Boomer-Journalisten ständig beschimpft werden.

“Die Zukunft ist weiblich” als Unsatz des Jahrhunderts: Nur weil Frauen, PoCs, LGBT* für mehr Sichtbarkeit plädieren, flippen viele Meinungsmacher aus, obwohl die Wirklichkeit immer krassere Ungleichheiten zeigt.

Die Rohnerin & laStaempfli plädieren für die Umkehr: Dazu gibt es einige Artikel von laStaempfli, die auch Max Frisch umgeschrieben hat, siehe https://www.ensuite.ch/wer-sehgewohnheiten-veraendert-durchbricht-die-blindspirale-gynae-faber-ein-kurzbericht/ oder auch https://www.ensuite.ch/die-welt-und-sich-verstehen/

Die Rohnerin & laStaempfli erzählen von einigen Beispielen arrivierter Politiker, die Sexismus als politsiches Werkzeug benutzen. Die Rohnerin weist klugerweise darauf hin, dass Frauenkritik immer sexualisiert ist. Sollen wir Männer sexualisieren? Vor 15 Jahren hat laStaempfli ihre Kritik an einem zutiefst sexistischen Artikel mit “Wenn der Penis nur noch tröpfeln kann” https://www.medienheft.ch/kritik/bibliothek/k24_StaempfliRegula.html beantwortet und wurde von den Schweizer Medienmännern extrem abgestraft (sie hat es aber locker überlebt). Und ein Klassiker revisited: Gerd Brantenberg, Töchter Egalias, wo u.a. Schwestern ihre Brüder auslachen, weil sie “PHs” tragen müssen.

“Sexistische Kackscheisse” MUSS aufhören und die Kollegen sollen nicht einfach STÄNDIG schweigen.