#DiePodcastin über Frauen, Sichtbarkeit & Sport oder wieso sich niemand um die Hoden sorgt

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#DiePodcastin über Frauen, Sichtbarkeit & Sport oder wieso sich niemand um die Hoden sorgt

Der Welttoilettentag hat die Rohnerin extrem mühsame Twitterschlachten beschert: Nur weil sie die TAZ kritisiert hat, siehe https://taz.de/Warum-der-Welttoilettentag-wichtig-ist/!5725606/ , was Anlass ist, über Frauen und deren Verschwinden in Sprache, in Realität, in der digitalen Reproduktion zu sprechen. Die kluge Rohnerin: “Wer aktiv das Wort Frauen vermeidet, SCHLIESST FRAUEN aus. Auf das Wort Frau zu verzichten, bedeutet, Frauen wie anno dazumal unsichtbar, unhörbar, unbeschreibbar aus der Welt zu stossen.” Eine heftige, aktuelle Diskussion, die für so engagierte Frauen wie wir es sind, extrem mühsam ist. Letztlich geht es den Kräften rund um die Unsichtbarmachung der Frauen via Sprache wohl darum, Frauen überhaupt abzuschaffen. laStaempfli versucht sehr kompliziert, das zu sagen, was sie schon längst viel besser geschrieben hat, siehe https://www.bazonline.ch/leben/gesellschaft/gendertheorie-und-suessgebaeck/story/15108841 Es geht letztlich um die Entkoppelung der Fiktionen von der realexistierenden Wirklichkeit. Wer von “Menschen mit Gebärmüttern” spricht, macht aus allen Lebewesen stückweise Verkaufsware, so laStaempfli. Die Rohnerin wird klar: “Geht raus aus meiner Hose” und macht nochmals klar: “Die sprachliche Repräsentanz ist enorm wichtig. Wir müssen Dinge benennen können. (…) sonst kratzt sich das Patriarchat an den Eiern.” “Die Auflösung der Geschlechter”, so die Rohnerin etwas bitter lachend “wird nie die Männer, sondern immer nur die Frauen betreffen” – BÄNG. #DiePodcastin wird das Thema noch einmal aufnehmen.

Die Kurve zu den Sportlerinnen schafft #DiePodcastin nach diesem Downer der Woche nur schlecht. Immerhin: Etwas Geschichte kommt zur Sprache, ein, zwei tolle Sportlerinnen kriegen Erwähnung, die Auseinandersetzung zur DDR und Sport klappt nicht so richtig, aber zum Schluss einigen sich laStaempfli und die Rohnerin darauf, dem DFB einen Brief zu schreiben: Es braucht eine Millionen-Stiftung für Frauen und Sport und der DFB soll um Vergebung bitten, dass den Frauen 1955 das Fussballspielen verboten wurde. Dann zur Sportberichterstattung: Frauen müssen unfassbar viel Haut zeigen, damit sie Sponsorenverträge kriegen & einige Medien machen daraus: “Einige Frauensportarten spielen deswegen bewusst mit viel Haut.” Leute: Das hat nix mit Spiel, sondern mit den Vorschriften der internationalen Sportverbände zu tun und ist voll sexistisch.

Macht, Politik und Sport sind bei #diepodcastin nicht zu Ende diskutiert, hier ein paar Links:

Olympe, Arbeitshefte für feministische Politik: Sportlerinnen, 2005.

Ines Geipel siehe https://www.klett-cotta.de/autor/Ines_Geipel/736

https://en.unesco.org/themes/gender-equality-sports-media

https://www.deutschlandfunk.de/sportlerinnen-in-den-medien-augenhoehe-oder-brustumfang.1346.de.html?dram:article_id=460009

https://www.researchgate.net/publication/233336438_Gender_differences_in_television_use_An_exploration_of_the_instrumental-expressive_dichotomy (etwas alt, aber immer noch gut)

https://www.spiegel.de/panorama/frauen-im-sport-liebe-sportverbaende-hoert-endlich-auf-frauen-zu-diskriminieren-a-740dd015-f01e-4686-ab63-0c2c077257bd (ein brillanter Rant von 2019)