#DiePodcastin mayröckert über die Liebe: Isabel Rohner & Regula Stämpfli zunächst zu Baerbock-Interview, halbwegs gelungenen Fernseh-Frauen-Produktion, der Schmerz der Unsichtbarkeit, Jolanda Spiess-Hegglin, ahistorische Livefetischismen der sog. jungen Feministinnen und endlich über Liebe: Friederike Mayröcker mit Ernst Jandl, Gertrude Stein mit Alice B. Toklas, Susan Sontag & Annie Leibovitz, Hedwig& Ernst Dohm, Simone de Beauvoir & Sartre (Streit), Michelle & Barack Obama bis es “stop” macht.

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#DiePodcastin mayröckert über die Liebe: Isabel Rohner & Regula Stämpfli zunächst zu Baerbock-Interview, halbwegs gelungenen Fernseh-Frauen-Produktion, der Schmerz der Unsichtbarkeit, Jolanda Spiess-Hegglin, ahistorische Livefetischismen der sog. jungen Feministinnen und endlich über Liebe: Friederike Mayröcker mit Ernst Jandl, Gertrude Stein mit Alice B. Toklas, Susan Sontag & Annie Leibovitz, Hedwig& Ernst Dohm, Simone de Beauvoir & Sartre (Streit), Michelle & Barack Obama … bis es “stop” macht.

PS avant la lettre: Some Fehlschreibe hier ist beabsichtigt, da laStaempfli mayröckerisch inspiriert ist – die Rohnerin wusste nichts davon, deshalb alle Fehler auf Konto von Regula. Eben: Die große Friederike Mayröcker ist tot. Die Rohnerin und LaStämpfli sind betroffen und verneigen sich vor einer Jahrhundertkünstlerin, einer Zauberin der Sprache, einer Bilderschafferin, einer Textvirtuosin.  Mayröckers Gedichte sind jeden Tag neu: Sie ist alterslos. Buch um Buch und orthografisch schon fascht stämpflisch: “da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete” – ihr letztes Buch. Bei Mayröcker geht es immer um Alles und um Nichts – ins Fenster gelinst mit Wiszbegierde.

Die schöne #diepodcastin-Folge wird an dieser Stelle etwas durch den Ärger von laStaempfli über das sexistische Maischberger-Interview mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock durchbrochen. Schade, denn eigentlich war das Thema privat und öffentlich zu wichtig, aber sei es drum.

Die Rohnerin spricht sehr klug über den Dreiteiler, den 3Sat/SRF diese Woche ausgestrahlt hat: Unter der Überschrift “Starke Frauen” wollen Filmemacherin Rosanna Grüter und Moderatorin Patrizia Laeri Frauen aus “Politik” (Folge 1), “Medien” (Folge 2) und “Pornographie” (Folge 3) vorstellen. So positiv es Isabel Rohner findet, dass endlich mal Frauen zur Prime Time im Mittelpunkt des Fernsehgeschehens stehen, so sehr bedauert sie es, dass dem Dreiteiler leider vielfach ein wissenschaftlicher Unterbau fehlt. LaStämpfli bringts auf den Punkt: Die Reihe ist leider und wiedermal völlig ahistorisch. Dennoch empfiehlt die Rohnerin allen Hörerinnen und Hörern, sich den zweiten Teil der Reihe in der Mediathek anzuschauen. Darin werden die beiden großartigen Kämpferinnen Jolanda Spieß-Hegglin und Sigi Maurer mit ihren Geschichten porträtiert. Jolanda Spiess-Hegglin ist in der Schweiz gerade dabei, im wahrsten Sinn Mediengeschichte zu schreiben: Nachdem sie über Jahre von den Schweizer Medien in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt wurde, läuft aktuell ihre Klage gegen den Medienkonzern Ringier (“Blick”) auf Herausgabe aller Einnahmen, die mit reißerischen Artikeln über sie in den vergangenen Jahren gemacht wurden. Es geht um viel Geld und um die Zukunkft des Boulevards, wohl nicht nur in der Schweiz. Wir drücken ihr alle Daumen!

Und dann ist es soweit: LaStämpfli und die Rohnerin sprechen über die Liebe. Liebe, die beflügelt, die unterstützt, die auf Respekt und Unabhängigkeit basiert. Und über Paare der Gegenwart und Vergangenheit: Michelle und Barack Obama, Hedwig Dohm und ihr Mann Ernst, Margrith Bigler-Eggenberger und Kurt Bigler, Rosa Bonheur und Natalie Micas, Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann, Alice B. Toklas und Gertrude Stein, Erika Mann und Therese Giehse. Ja, und auch über Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, wobei die Meinungen auseinandergehen. Wo sich die beiden allerdings einig sind: Liebe und finanzielle Abhängigkeit gehen nicht zusammen.

So viel mehr & klüger hätte laStaempfli über Liebe reden wollen, konnte es aber nicht formulieren: Dass sie das mit Geliebt-Sein vor allem für Ehepaare als Voraussetzung meinte, gleich welcherlei Geschlechts, dass indessen Affären vor allem aus LIEBEN bestehen dürfen, weil wunschlos glücklich und unerfüllt, wie Affären so sein müssen. All das kam nicht zustande, ob es wohl an der Verstimmung über Baerbocks Interview oder der misslungenen Serie über „starke Frauen“ lag? Auch die wunderbare Rohnerin hätte soviel mehr zu erzählen gewusst und gewollt,über die Liebe. Doch #diepodcastin meinte irgendwann mal: Hier stoppe ich mal.

Folgefazit: Hören Sie der Rohnerin und laStaempfli beim Denken zu. Beide dachten über Liebe zu sprechen, wussten aber ganz viel Anderes und Mehr zu berichten. Bildquelle: Graffiti fotografiert von Isabel Rohner.

Links:
– “Starke Frauen: Frauen und Medien” mit der großartigen Jolanda Spiess-Hegglin: https://www.3sat.de/gesellschaft/politik-und-gesellschaft/starke-frauen-2-100.html
– Literaturtipp: Joey Horsley & Luise F. Pusch: Berühmte Frauenpaare. Suhrkamp Verlag.
– Über KünstlerInnen-Paare ein guter Artikel siehe https://magazine.artland.com/10-striking-artist-couples/