Die Podcastin widerständig: Isabel Rohner und Regula Staempfli ueber die Widerstandskraft sowie den Widerstandswillen von Frauen für Frauen.

Die Podcastin widerständig. Bild von laStaempfli
Die Podcastin widerständig. Bild von laStaempfli

Die Podcastin widerständig: Isabel Rohner und Regula Staempfli ueber die Widerstandskraft sowie den Widerstandswillen von Frauen für Frauen am Beispiel des geplanten österreichischen “Frauenstreiks.” Und grossartiger Widerstand gegen die Kölner Frauen- und Babyverkaufsmesse.

“Die Leute, denen man nie widerspricht, sind entweder die, die man am meisten liebt, oder die, die man am geringsten achtet.” Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916)

Verlieren gerade immer mehr Menschen die Fähigkeit, Widersprüche oder andere Meinungen auszuhalten? Leben immer mehr Menschen in “Bubbles der Einigkeit” und erfahren andere Meinungen nur über “Empörungsmaschinen”? Und wie hängt das alles mit Hannah Arendts Theorie der Trennung von privat und öfffentlich zusammen? Die Podcastin startet direkt in medias res!

Good News aus Portugal: Das Parlament hat ein Verbot der Vollverschleierung im öffentlichen Raum verabschiedet und folgt damit Ländern wie Italien, Frankreich, Schweiz, Bulgarien, Lettland und Österreich. 

In der Schweiz läuft derweil eine alarmierende Debatte darüber, ob Kopftuch bei Lehrerinnen nicht einfach eine private Entscheidung sei… Der Kanton St. Gallen sah das anders und erklärte den Vertrag mit einer konvertierten Jung-Lehrerin vor deren Amtsantritt schlicht für nichtig. Das SRF macht sich darüber lustig. Die Podcastin findet: Soll Kabarettist Renato Kaiser doch selbst mal – rein privat natürlich! – Kopftuch tragen und damit durch Teheran laufen. Oder auch einfach nur durch Zürich oder Neukölln. 

Ein Organiationskollektiv in Österreich ruft für den 24.10.2025 zum “Frauen*streik” – und beruft sich hierbei auf den berühmten Frauenstreik der Isländerinnen vor 50 Jahren. Damals haben 90 % der Frauen in Island ihre Arbeit niedergelegt, um für Gleichberechtigung und gleiche Bezahlung zu protestieren. Mit Erfolg! Das österreichische Organisationskollektiv jedoch deutet diesen Erfolg der Frauen mal eben um: Für sie war das damals kein “Frauenstreik”, sondern ein “Frauen*streik”. Genau wie sie selbst “FLINTA*” seien und sich dezidiert an “alle Geschlechter” wenden. Die Rohnerin ist fassungslos: Warum kennt das Kollektiv offensichtlich die österreichische Geschichte nicht? Warum beruft es sich nicht auf den Frauenstreik von 1893 (!) von Adelheid Popp und Amalie Seidel? Warum bewirbt es den Frauenstreik mit einem Gemälde eines Mannes (!), des Malers Ramon Casas Carbo (1866-1932) – und nicht bspw. einer Malerin wie Suzanne Valadon? Warum macht es Frauen in Akronymen unsichtbar? Warum werden keine klaren Forderungen benannt? Denn auch diese sind leider maximal unklar: “Alles für alle”, liest frau auf der Homepage. Daneben so richtige jedoch unkonkrete Forderungen wie: “gleiche Arbeit, gleicher Lohn”, “gleiche Rente” und “körperliche Selbstbestimmung”. 

Derweil wird in Köln in einer Messe offen für Frauen- und Kinderkauf geworben: “Wish for a Baby” tagt in den Sartory-Sälen in der Friesenstraße – obwohl die Werbung und Vermittlung der sog. “Leihmutterschaft” in Deutschland verboten ist!  “Lasst Frauen sprechen”, “Frauenheldinnen” und “Just Gay Germany” haben zur Demonstration aufgerufen. Frauenheldinnen haben sich zudem mit einem Eilantrag ans Verwaltungsgericht Köln gewendet. Sie fordern, dass die Stadt Köln unverzüglich konkrete Auflagen erlässt und einschlägige Aussteller ausweist. Die Werbung für und die Vermittlung von Leihmutterschaft – oder wie es das Adoptionsvermittlungsgesetz formuliert: “Ersatzmutterschaft” – wird mit Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu 3 Jahren bestraft.  https://www.frauenheldinnen.de/news/update-etappensieg-gegen-die-babyhandels-lobby/

laStaempfli bringt die böse Theorie über das Böse in den Frauen: Die Bereitschaft von Frauen, andere Frauen moralisch zu disziplinieren, die traurige Erkenntnis, dass wahre Frauenbefreiung immer nur das Anliegen einer Elite, einer Minderheit ist und wie Frauen soziale Anerkennung als Vollstreckung selbst undenkbarer Praktiken durchsetzen. “Frauen sind dazu trainiert, soziale Signale extrem präzise zu lesen. Moralische, sittliche Signale werden von Frauen aufgrund ihrer Biologie und Anpassung sofort übernommen. Deshalb stecken Frauen ihre Mädchen in die Burka, deshalb beschneiden Grossmütter ihre Enkelinnen, deshalb propagieren Stars ihre Pornobilder, sog. Leihmutterschaft, deshalb wird der Hijab als Befreiungssymbol gepriesen, deshalb finden gerade junge Frauen Sexarbeit unfassbar cool. Die Podcastin, Isabel Rohner und Regula Staempfli in einem grossen Konflikt in der Folge über “Frauen und Freiheit.”

Extrem spannend zu hören. Bildmontage von Regula Staempfli, copyright 2025.