#diepodcastin on TALIBAN: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Versäumnisse des Westens & was gegen die Taliban vor unserer Haustüre zu tun ist.

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#diepodcastin on TALIBAN: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Versäumnisse des Westens & was gegen die Taliban vor unserer Haustüre zu tun ist.
Die Podcastin spricht heute über die erschütternden Vorkommnisse in Afghanistan und darüber, was sie für die Frauen vor Ort und für die Frauen auf der ganzen Welt bedeuten.
Die Rohnerin beginnt mit einem Auszug aus einem erschütternden Brief einer afghanischen Studentin, den The Guardian abgedruckt hat (Link unten). Frauen und Mädchen müssen um ihr Leben, um ihre Freiheit, um ihre Rechte fürchten. Vor der ganzen Welt werden gerade ihre Träume, ihre Potenziale und ihre Persönlichkeiten zertreten. La Stämpfli stellt glasklar fest: Mit den Taliban gilt Geschlechterapartheid, gelten Geschlechtersäuberungen. Ein riesiger politischer und menschlicher Skandal.
Seit einer Woche hat die islamistische Terrorgruppe der Taliban auch Kabul unter Kontrolle. Bereits von 1996-2001 herrschte das Unrechtregime – mit grausamen Folgen für Mädchen und Frauen. Für sie galt in dieser Zeit (und in einigen ländlichen Regionen auch danach) ein Bildungsverbot, Berufsverbot, Mobilitätsverbot, galt die Skalverei. Mädchen und Frauen wurden zwangsverheiratet, als Sklavinnen gehalten, wurden vergewaltigt, litten massiv unter Gewalt. Menschenrechte? Fehlanzeige!
In den letzten 20 Jahren haben sich insbesondere die Frauen in den Städten vieles erkämpft. Bis zur Machtergreifung der Taliban waren über 50 % der Studierenden an den afghanischen Hochschulen Frauen. Im afghanischen Parlament machten die Frauen fast ein Drittel der Abgeordneten aus (und damit einen vergleichbaren Anteil wie in Deutschland!). LaStämpfli und Rohnerin sind sich einig: Es braucht eine klare Position des Westens. Frauenrechtsaktivistinnen müssen gerettet und ausgeflogen werden. Sie unterstützen beide Hilfsorganisationen in Deutschland und der Schweiz und empfehlen das auch ihren Hörerinnen und Hörern (in D: Terre des Femmes Deutschland, Medica Mondiale etc.; in CH: Médecins sans frontières und Reporter ohne Grenzen).
 
Und LaStämpfli stellt klar: Akzeptiert man diese Menschenrechtsverletzungen der Frauen in Afghanistan, öffnet das Tür und Tor auch für Frauenrechtsverletzungen in Europa. Die Anfänge sind in der Türkei längst sichtbar. Afghanistan hat sehr viel mehr mit uns zu tun, als uns lieb ist. Zudem: Isabel Rohner und Regula Stämpfli reden auch darüber, was TALIBAN mit dem HUGE GENDER DATA GAP  zu tun haben.
BILD unseres Beitrags: BBC Bild zum Beitrag der eingangs zitierten Studentin in Kabul: https://www.bbc.com/news/world-asia-58270423
Links:
– https://www.theguardian.com/world/2021/aug/15/an-afghan-woman-in-kabul-now-i-have-to-burn-everything-i-achieved
– Regula Stämpfli, Das grosse Datenloch siehe http://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf