#diepodcastin medienkritisch: Isabel Rohner & Regula Stämpfli freuen sich über Bundestagsspitze, Maja Göpels Science Community Award, analysieren die österreichische INSERATENAFFÄRE & BILD, heben strukturellen Sexismus hervor & definieren MediaToo.

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#diepodcastin medienkritisch: Isabel Rohner & Regula Stämpfli freuen sich über Bundestagsspitze, Maja Göpels Science Community Award, analysieren die österreichische INSERATENAFFÄRE & BILD, heben strukturellen Sexismus hervor & definieren MediaToo.
Zunächst die guten News: Isabel Rohner und Regula Stämpfli sind mit der #diepodcastin für den Netzwende-Award nominiert. Maja Göpel hat schon ihren Award gekriegt und zwar den Science Community Award – #diepodcastin gratuliert. Die Medaille ist sehr wichtig für Göpel, da ihr, wie immer den Frauen, gerne von männlichen Kollegen die Wissenschaftlichkeit abgesprochen wird. Dann sprechen Isabel Rohner und Regula Stämpfli über die Bundestagsspitze:
Die SPD forderte noch im Wahlkampf in ihrem “Zukunftsprogramm” das “Jahrzehnt der Gleichberechtigung”. Tja – als es um die Besetzung des zweithöchsten Amtes im Staat ging, um das Amt des/der Bundestagspräsidenten/-präsidentin hatte die SPD das direkt schon wieder vergessen und wollte einen Mann vorschlagen. Nur aufgrund des heftigen internen (durch die ASF-Frauen um Maria Noichl) und vor allem extrenen Protestes (durch den offenen Brief von Prof. Dr. Jutta Allmendinger vom WZB und Prof. Dr. Peter Dabrock, dem Vorsitzenden des deutschen Ethikrates) kam die SPD-Führung dann doch noch zur Vernunft und schlug mit Bärbel Bas MdB die dritte Frau in der Geschichte der Bundesrepublik vor. #diepodcastin gratuliert beiden – Bärbel Bas zum neuen Amt und der SPD, gerade noch die Kurve gekriegt zu haben – herzlich! Die Rohnerin und laStämpfli machen dabei klar, dass die hohe Frauenpräsenz im Präsidium des Deutschen Bundestages – 5 Frauen, 1 Mann – dabei nicht darüber hinweg täuschen darf, dass der Frauenanteil im deutschen Parlament nach wie vor viel zu tief ist: Nur ein Drittel der Abgeordneten sind Frauen. Das ist für eine lebende Demokratie viel zu niedrig.
 Anschliessend wir #diepodcastin analytisch: Es geht um den Medienwandel, den strukturellen Sexismus MediaToo, die Österreich-Affären und die Skandale bei BILD. Die Rohnerin hält fest: Romantisierung von sexistischen Strukturen ist bei Berichterstattung über die Entlassung Julian Reichelts feststellbar ebenso wie die Personalisierung und Entpolitisierung struktureller Probleme. laStaempfli sieht vier Punkte:
1. Medienwandel macht den strukturellen Sexismus innerhalb mächtiger Medienstrukturen sichtbar: MediaToo ist seit MeToo 2016 sichtbar, doch die Verlage und Journis tun sich schwer mit innerer Pressefreiheit, d.h. die Berichterstattung über Misstände in den eigenen Verlagen fehlt weitgehend.
2. Axel Springer SE kauft sich global in die wichtigsten Medien ein: Politico in den USA. Deshalb so breitflächige Berichterstattung: Konkurrenz belebt auch journalistische Vielfalt.
3. Zum Thema Österreich, Medienwandel: Die Gefahr wird immer grösser, dass durch indirekte oder direkte Medienförderung – auch durch Google, Facebook et al, DIE EINFALLSTORE FÜR KORRUPTION werden. laStaempfli hat dazu schon einiges geschrieben.
4. Medien in Europa weisen mehr und mehr Züge des Trumpism auf: Dieser entpolitisierten Klickversion eines umfragebasierten Journalismus, der wenig mit Information, dafür alles mit Imagebuilding zu tun hat. Deshalb, so laStaempfli ist es so wichtig, WELCHE BILDER ÜBER FRAUEN VERBREITET werden.
Bild: Isabella Belting, Paradise Lost aus der Schuhaustellung im Münchner Stadthaus, fotografiert von Regula Stämpfli
 Links:
– Der offene Brief von Allmendinger/Dabrock: https://www.spiegel.de/politik/jutta-allmendinger-und-peter-dabrock-offener-brief-an-die-spd-bundestagfraktion-es-braucht-eine-frau-als-bundestagspraesidentin-a-2d968090-e11f-451f-88cc-de954cb2c067
– Ben Smith über BILD/Reichelt in der New York Times: https://www.nytimes.com/2021/10/17/business/media/axel-springer-bild-julian-reichelt.html
– http://www.kleinreport.ch/news/inseratenaffare-osterreich-bild-beben-und-schweizer-filz-98097/
-http://www.kleinreport.ch/news/propaganda-mit-steuergeldern-bezahlt-die-osterreich-affare-ist-ein-weckruf-fur-die-schweiz-98030/