laStaempfli | |||
Die Rohnerin |
#diepodcastin hochpolitisch: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über codierte Automatisierung, Wannsee-Konferenz Film & Deliberation, Sonja Rueff-Frenkel im TagesAnzeiger: Antisemitismus & Antifeminismus combined.
Zitat zu Beginn von Fran Ross. Buchtipp: OREO; übersetzt von Pieke Biermann, die den Übersetzerinnenpreis 2020 in Leipzig gekriegt hat.
laStaempfli verweist auf die automatisierte Repetition und Rechensysteme, die fälschlicherweise “Intelligenz” genannt werden. Aus laStaempflis Artikel zu den Datenlöchern: “Democracy Data Gaps sind algorithmische Leerstellen, die für riesige demokratiefeindliche und sexistische Datenlöcher verantwortlich sind.” Unten die Links zu Podcasts und Artikel.
Die Rohnerin empfiehlt den Hörerinnen und Hörern die Verfilmung von “Die Wannsee-Konferenz”. Hier entwickelt sich ein famoses Streitgespräch zwischen den beiden Podcastin-Macherinnen. Lernen wir, indem Täter visualisert werden – oder werden sie genau dadurch entweder verharmlost oder aufs Heldenpodest gehoben? Bildet euch selber eure Meinung!
laStaempfli argumentiert mit dem falschen Fokus auf die Täter. Nicht das “wir handeln demokratisch” steht im Vordergrund solcher Inszenierungen, sondern episodische, schnittige Uniformen, die ein Gruseln verursachen. So löst sich die Welt in Einzelphänomene und falsche Bilder auf, die im Laufe der Zeit immer mehr zu erzählerischen Naonteilchen mutieren. laStaempfli liefert hier das Zitat von Imre Kértesz aus ihrem Buch von 2007: “Imre Kertész erklärt in seinem Vortrag WEM GEHÖRT AUSCHWITZ, wie wichtige historische Zusammenhänge verkehrt werden, nur um einer ahistorischen Live-Gesellschaft der erinnerungslosen Moderne anheim zu fallen. “Inzwischen leben wir inmitten von dinosaurierhaften Spielberg-Kitsch” (…) Warum soll ich als Überlebender des Holocaust und im Besitz werer Erfahrungen des Terrors mich darüber freuen, dass immer mehr Menschen diese Erfahrung auf der Leinwand sehen – und zwar verfälscht? Das Konzentrationslager ist ausschliesslich in Form von Literatur vorstellbar, als Realität nicht. Auch nicht – und sogar dann am wenigsten -, wenn wir es erleben.” S. 126 aus Der Macht des richtigen Friseurs.
Antisemitismus und Antifeminismus sind ideologisch und historisch und gegenwärtig eng verschränkt…. hier das Beispiel des unglaubliches Porträts von Sonja Rueff-Frenkel im TagesAnzeiger.
und im Übrigen fordern wir die Abschaffung der Männerquote!
Das Bild zur heutigen Episode stammt von Sarah Hauber, fotografiert von laStaempfli anlässlich der MOST WANTED FEMALE ART AUCTION im März 2021.
KORRIGENDA1: laStaempfli behauptet in der Hitze des Gefechts, der Onkel von Mauch sei ein Bührle gewesen: Nein. Er hat den Bührle-Konzern nur während langer Jahre geleitet. Dies nur im Hinblick auf die Tatsache, dass eine links-grüne Stadtregierung einen Millionen-Kunstbunker für einen Rüstungskonzern mit “umstrittener” Vergangenheit errichten liess.
KORRIGENDA2: Es sind nicht Kantonswahlen Zürich, sondern Stadt- und Gemeinderatswahlen Zürich.
Links:
KI höre auch : http://ta-swiss-futurepodcast.online/anna-maetzener-weshalb-es-algorithmwatch-braucht
https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf
Regula Stämpfli: “Die Macht des richtigen Friseurs”. Über Bilder, Medien und Frauen, Bruxelles bei Bartleby& Co, 2007. Und nachhören auf Youtube einige Folgen zum Nachdenken über Geschichte auf dem Stämpfli-Kanal.
Zum Porträt Sonja Rueff-Frenkel siehe die sehr seltsame Selbstentschuldigung: https://www.tagesanzeiger.ch/wir-entschuldigen-uns-596562489688