#diepodcastin oscarreif: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Gleichstellungsfrauen, Annabelle mit laStaempfli, Inge Bell, Michelle Yeoh, Cate Blanchett, Sarah Polley, “identifizieren” mit genialer Sprachaufklärung der Rohnerin.

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#diepodcastin oscarreif: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Gleichstellungsfrauen, Annabelle mit laStaempfli, Inge Bell, Michelle Yeoh, Cate Blanchett,Sarah Polley, “identifizieren” mit genialer Sprachaufklärung der Rohnerin.

Foto soll Laune machen: Die Rohnerin, Die Podcastin, laStaempfli fotografiert.

Die Rohnerin hat eine ganze Reihe von “Frauen der Woche” im Gepäck und beginnt mit den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. Diese haben in den Städten und Kommunen in ganz Deutschland die Aufgabe, den Verfassungsauftrag aus Art. 3 des Grundgesetzes zu erfüllen und auf die tatsächliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen hinzuwirken. Isabel Rohner arbeitet seit Jahren eng mit Gleichstellungsbeauftragten zusammen und bekommt daher auch hautnah mit, wie immer wieder von Verwaltungsspitzen versucht wird, diesen Auftrag zu verwässern, indem sich Gleichstellungsbeauftragte in ihrer eng bemessenen Zeit auch noch um andere wichtige Gruppen und Belange kümmern sollen. Ob Inklusion (Belange von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen) oder Diversität: Gleichstellungsbeauftragte müssen immer wieder darum kämpfen, ihre Zeit tatsächlich für Frauen einsetzen zu können und damit das ohnehin breite Themenspektrum Chancengleichheit im Beruf, Familie, Betreuung, Gewaltberatung, Gesundheit, Migration, Bildung etc. etc. abzudecken. Denn auch Verwaltungsleitungen ist es immer noch nicht klar: Die Belange von Frauen brauchen eigene Zuständigkeiten! Inklusion und Diversität sind wichtig – doch darum müssen sich eigene Stellen kümmern.
Inge Bell – die mutige stellvertretende Vorsitzende von Terre des Femmes (s. unser Gespräch mit ihr in “Die Podcastin im Gespräch”) hat die erforderlichen Ja-Stimmen aus der Mitgliedschaft für eine außerordentliche Mitgliederversammlung beisammen! Das ist die Chance, um den Vorstand zu erneuern, der in seiner Mehrheit in den letzten Monaten gegen die Vereinssatzung und gegen den Willen der Mitfrauen von Terre des Femmes agiert hat. Die Podcastin gratuliert!

laStaempfli liebt Kampfsport, Kung Fu und solche Filme – die Rohnerin lacht. Deshalb bringt laStaempfli die Oscargewinnerin Michelle Yeoh. Sie spielte 1997 die Rolle der chinesischen Spionin im James-Bond-Film «Der Morgen stirbt nie», dann eben . «Tiger and Dragon», «Die Geisha» und «Crazy Rich Asians» u.a. Die Hauptrolle im crazy postmodernen fragmentierten Identitäten und Actionfilm mit Sci Fi Komponenten “Everything, Everywhere, All At Once” war zunächst für einen Mann vorgesehen, den legendären Jackie Chan und Michelle Yeaoh als Ehefrau. Sie weigerte sich und so wurde aus der Geschichte u.a. auch eine Liebesgeschichte zwischen total entsetzlicher Tochter und alles liebende Mutter. Soviel dazu, alten Frauen statt alten Männern Hauptrollen zu geben. Der Erfolg ist vorprogrammiert: Elf Oscarnomminierungen und sieben Oscars.

Ein anderer Frauenfilm mit einer über 50 Jährigen im Mittelpunkt: 6 Oscarnominierungen, keinen Oscar, dafür BAFTA mit Cate Blanchett (Tár), die alle lieben und die sich in einer Mitproduktion selber die Hauptrolle gegeben hat: ein umstrittener Film. Ein Mann Todd Field erfindet eine toxische Frau – war das notwendig? fragt laStaempfli.  Musik von Hildur Guonadottir ist great, Cate Blanchett too und die Rohnerin und laStaempfli SIND ZUM ERSTENMAL PUNKTO FILM einer Meinung in der Konsequenz, nicht im Aufbau der Kritik: Spannend. laStaempfli empfiehlt die letzten 20 Minuten als Fiebertraum der Protagonistin zu interpretieren.Regisseurin und Drehbuchautorin Sarah Polley hat einen Oscar für ihr Drehbuch zu “Women Talking” bekommen! Und was für ein Auftritt auf der Bühne: Sie lobte die Academy, keine Angst gehabt zu haben, einen Film auszuzeichnen, bei dem die Wörter “Women” und “Talking” so nah beieinander stehen!

Die Rohnerin bringt fabelhafterweise das Annabelle-Zitat von Regula Stämpfli zur Fragen, ob die Stimmung unter Feministinnen wirklich so mies sei: «Unter Feministinnen ist die Stimmung super – deshalb lasse ich auch den Doppelpunkt oder das Gendersternchen weg. Kommen die hinzu, sinkt die Stimmung in den Keller.  Gender, Sternchen und Doppelpunkt, als antipatriarchale Instrumente in den 1980er- und 1990er-Jahren von uns angedacht, wenden sich – wie damals im Sowjetkommunismus die Ideologie gegen das Volk – heute gegen Frauen, deren Körper und Sichtbarkeit. Ich hab durch diese Debatten meine Heimat verloren: Dies schmerzt brutal, doch jede Woche wird die Wunde etwas heiler mit Dr. Isabel Rohner in unserem feministischen Wochenrückblick @diepodcastin.» – Regula Stämpfli in Die Annabelle, 11. März 2023.

Die Schrumpelgurke der Woche geht an Bundesfrauen(!)ministerin Lisa Paus, die am 6. März dem Tagesspiegel ein Interview gegeben hat. Isabel Rohner hält dieses Interview für historisch und hat es schon in ihr Textarchiv für die Ewigkeit aufgenommen. Warum? Weil die Frauen(!)ministerin darin gefragt wird, was denn eine Frau sei und wie folgt antwortet: “Eine Frau ist eine Person, die sich selbst als Frau identifiziert.” Die Rohnerin nimmt die Hörerinnen und Hörer gut gelaunt mit in einen kleinen linguistischen Exkurs mit überraschenden Erkenntnissen! Sie kann sich nämlich nicht selber als Frau identifizieren, sie ist eine. “identifizieren” kommt von “idem facere” und bedeutet “gleich machen”. Das setzt immer mehrere Subjekte voraus: sich selber “gleich zu machen” ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Links:
– Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/BJNR000010949.html