
“Wohl spricht man viel von FREIHEIT FÜR ALLE – aber man ist gewöhnt, unter dem Wort “alle” nur Männer zu verstehen und muss misstrauische fragen: Ist auch das weibliche Geschlecht darunter begriffen?” Louise Dittmar (1807-1884), deutsche Publizistin, Philosophin und 1848-Revolutionärin
Regula Stämpfli und Isabel Rohner starten mit einem historischen Exkurs in die Demokratiebewegungen des 19. Jahrhunderts und die Erabeitung der ersten Verfassung der Nationalversammlung in der Paulskirche, die rein männlich besetzt die Rechte der Frauen ignorierte.
Die Rohnerin hat zwei sehr unterschiedliche Geschichten über Berliner Straßenumbenennungen dabei:
Seit dem 1.10.2025 heißt die Treischke-Straße in Berlin-Steglitz Betty-Katz-Straße: Statt an den ausgewiesenen Antisemiten Heinrich von Treischke (1834-1896, Historiker und Mitglied des Reichstages, der den Berliner Antisemitismusstreit auslöste) erinnert die Straße nun an Betty Katz (1872-1942), die Direktorin des jüdischen Blindenheims in Steglitz, die 1942 von den Nazis im KZ Theresienstadt ermordet wurde. Ihre Nachfahren leben übrigens in den USA, und ihr Enkel Peter Katz hat dafür gesorgt, dass im Nashville Holocaust Memorial an seine Großmutter erinnert wird.
Neues von der Umbenennung der Berliner Mohrenstraße samt U-Bahn-Station in “Anton-Wilhelm-Amo-Straße”: Anton Wilmhelm Amo (1703-1759) wurde 1739 der erste schwarze Professor in Deutschland. Doch anders als von den Initiatoren der Umbenennung behauptet, kam er nicht als Sklave nach Deutschland an den Hof von Herzog Anton Ulrich, der ihn an der Akademie in Wolfenbüttel ausbilden ließ, sondern als Kind reicher Eliten, die selbst Sklaven hielten. Dafür kann Amo nichts – und die Podcastin spricht sich durchaus FÜR eine Straßenbenennung nach Amo aus. Doch zeigt das Beispiel die Problematik von Opfernarrativen. Und noch etwas zeigt das Beispiel der Umbenennung im Herzen Berlins: Niemandem kam in den Sinn, die Straße nach einer Frau zu benennen. Dabei wäre Josephine Baker (1906-1975) als Mitglied der Résistance und Kämpferin gegen den Faschismus mehr als ausgezeichnet gewesen. Mehr Infos: https://www.welt.de/vermischtes/article68da81bf3204c86ca0ddce7d/Mohrenstrasse-in-Berlin-Opfer-und-Sklave-ist-falsch-Historiker-meldet-Fund-zur-Biografie-Anton-Wilhelm-Amos.html
laStaempfli echt wütend: Afghanistan als Reiseziel? Wie Männer locker Frauen verachten dürfen. In einem linksliberalen Das Magazin – ohne kritische Bemerkung, Gegenfrage, Kritik. Tja. Gerade bei linken Männern spielen Frauen nur dann eine Rolle, wenn die Männer davon profitieren: https://www.tagesanzeiger.ch/besser-reisen-eine-anleitung-von-reiseautor-kevin-kelly-972758261310
laStaempfli bringt den Beschluss Bayerns, Franz Josef Strauß und Hannah Arendt gleichzeitig in die Walhalla auf die letzten übrig bleibenden Statuen zu platzieren: Es gibt keine richtige Hannah Arendt im codierten Zeitalter der Selfies, Brands & Narrative; einerseits ist der Beschluss völlig absurd, andererseits aber wichtig und richtig.
laStaempfli erzählt von ihrer Klage gegen das ZDF, der Sendung vom 30. September 2025, die unausgewogen, manipulativ und wieder extrem pro-terroristisch und antijüdisch, antisemitisch und israelhasserisch aufgezogen war. Regula Stämpfli und Isabel Rohner analysieren, wie aus den öffentlich-rechtlichen Institutionen – einst als Bollwerk gegen Antisemitismus gedacht – Akteure geworden sind, die Antisemitismus in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Medien nicht nur dulden, sondern selbst hervorbringen. Auf X bei laStaempfli kann man die Beschwerde im Wortlaut nachlesen.
Bild von naecronaut für Die Podcastin.
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