#diepodcastins philosophische Presseschau: Isabel Rohner& Regula Stämpfli im sprechenden Denken über “Letzte Generation”, Rechtsstaat, Mullah-Mördern, Katar, Kon-Tiki-Expetition, Jelinek von Claudia Müller, Gerd Vold Hurum u.v.a.

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#diepodcastins philosophische Presseschau: Isabel Rohner& Regula Stämpfli im sprechenden Denken über “Letzte Generation”, Rechtsstaat, Mullah-Mördern, Katar, Kon-Tiki-Expetition, Jelinek von Claudia Müller, Gerd Vold Hurum u.v.a.
laStaempfli ist hin und weg von “Jelinek. Die Sprache von der Leine lassen” von der Regisseurin Claudia Müller: Eine WORTOPER, umwerfend! Alle hingehen & #diepodcastin, Isabel Rohner & Regula Stämpfli denken darüber nach, weshalb Frauen nie vergeben wird.
Welche Adjektive fallen uns ein, um das Mullah-Regime im Iran zu beschreiben? Regula Stämpfli und Isabel Rohner sammeln: islamistisch, diktatorisch, frauenverachtend, sexistisch. Ein Geschlechterapartheidsregime! Der deutschen Ampel-Koalition kam nichts davon in den Sinn: In ihrem Antrag, der letzte Woche im Bundestag besprochen wurde, nennen sie das Mullah-Regime ernsthaft “konservativ-autoritär”. Die Rohnerin stellt fest: “Mein Mathe-Lehrer war vielleicht konservativ-autoritär! Aber nicht ein Regime, das den Terror im Nahen Osten finanziert, Jagd auf Frauen machen, weil sie frei leben wollen, und Israel mit Vernichtung droht!”

la Stämpfli wirft Philosophie, Digitalisierung sowie Jetzt-Zeit-Fetischismus in die Runde: Früher ging es darum, die Kunst aus den Gefängnissen der Hochkultur zu befreien, heute befreien sich die Jugendlichen durch Medienaktionen: Der digitale und philosophische Wandel macht den Fortschritt unmöglich: Alles ist jetzt, now, selfish. Wir brauchen wieder eine neue Spiritualität – die Rohnerin interveniert, fasst die liberale Idee des “über die Generationen Denken”.  laStaempfli will unbedingt das Leben befreien aus dem Gefängnis der technischen und spätkapitalistischen Wissensschaftshegemonie inkl. Datenwelt, respektive Transformation mit LONGTERM-GOALS.: “Da wir keine höheren Werte mehr haben wie Gleichstellung, Demokratie, Freiheit, gibt es nur noch das nackte Leben. Man wird geboren, man stirbt und fertig: So gibt es keinen Fortschritt, sondern nur noch das ewige Jetzt.”

Die Rohnerin fulminant zur Fussball-WM mit der erschütternden Einsicht: Frauen sind einfach nicht wichtig. Sie zählen nicht. Doch ganz von vorne: Gut, dass in den letzten Tagen viele Medien kritisch über den Unrechtsstaat Katar berichtet haben und sich dabei auch auf die Doku von Jochen Breyer bezogen, in der der katarische WM-Botschafter Homosexualität mit einem “geistigen Schaden” erklärte. Aber warum wird nicht mit dem selben Verve über die himmelschreiende Frauendiskriminierung in Katar berichtet? Warum wird nicht auch skandalisiert, dass Frauen in Katar nicht über ihr eigenes Leben bestimmen können, dass sie unter männlicher Vormundschaft leben müssen, dass wir es mit einem System der Geschlechterapartheid zu tun haben? Isabel Rohner bringts auf den Punkt: “Weil Frauen auch bei uns keine Rolle spielen! Weil ihre Diskriminierung auch bei uns schlicht als Lappalie gilt.”
Die gute Nachricht der Woche: “Es lebe der deutsche Rechtsstaat!” Das Landgericht Berlin hat am 9. November 2022 die einstweilige Verfügung gegen die Geschäftsführung von Terre des Femmes verhandelt, eingereicht von TdF-Vorständin Inge Bell. Über die Hintergründe haben wir in der letzten Folge “Die Podcastin” ausführlich berichtet. Nun hat das Gericht Bells Antrag stattgegeben: Die Geschäftsführung muss Inge Bell alle Mitgliedsdaten zur Verfügung stellen, so dass Vorständin Bell eine außerordentliche Mitfrauenversammlung (= höchstes Gremium von TdF) einberufen kann, um über die Zukunft des Vereins zu beraten und ggf. auch um einen neuen Vorstand wählen zu lassen. Wichtig dabei: Bei diesem Antrag sah das Gericht auch die Einbedürftigkeit! Dies zeigt, dass Satzungs-  und Vereinsrecht für den deutschen Rechtsstaat eben sehr, sehr höhe Güter sind, über die sich keine Geschäftsführung einfach so hinwegsetzen darf. Die Podcastin gratuliert!
Zuletzt eine Geschichte, auf die “Die Podcastin”-Hörerin Isabel mit ihrer Tochter Emilia hingewiesen hat: In der Zeit vom 3.11. ist ein großes Porträt über den Norwegischen Forscher Thor Heyerdahl erschienen, der 1947 mit seiner Kon-Tiki-Expedition Geschichte geschrieben hat. Aber warum verschweigt “Die Zeit”, dass zu seiner Crew auch eine Frau gehörte?? Gerd Vold Hurum hat die Expedition damals organisiert und überhaupt möglich gemacht!! Isabel Rohner bedankt sich herzlich bei Isabel & Emilia für die Zusendung von Material aus dem Kon-Tiki Museum in Oslo, das der Norwegerin Gerd Vold Hurum inzwischen eine eigene Tafel widmet – siehe Bild.