#diepodcastin rechtsethisch: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Tilla Durieux, “Sexkauf” – die neue Studie, falsche Drogenpolitik & angepasste Frauen.

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#diepodcastin rechtsethisch: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Tilla Durieux, “Sexkauf” – die neue Studie, falsche Drogenpolitik & angepasste Frauen.

Heute musst die Rohnerin die Folge fast ganz allein stemmen und sie tat dies mit Bravour: laStaempfli ist an der Wiener Leitung gescheitert, wir bitten wegen Stimmüberschneidungen um Entschuldigung.

“Ich halte es für zynisch, die Existenz von Geschlecht zu hinterfragen, während zeitgleich Abermillionen von Frauen wegen ihres Geschlechts weltweit genitalverstümmelt, zwangsverschleiert, entrechtet, pränatal abgetrieben und unterbezahlt werden.” Gertraud Klemm
Die österreichische Schriftstellerin Gertraud Klemm (“Einzeller”, “Hippocampus”) bringts in ihrem Artikel im Standard diese Woche auf den Punkt (Link unten). Und wird direkt von einem schweizerischen “Medienmann” auf Twitter zurechtgewiesen, das sei ja wohl “unterkomplex”. Vielen Dank für dieses Mansplaining ohne Substanz, finden Regula Stämpfli und Isabel Rohner.
Die Rohnerin war diese Woche in der Tilla Durieux-Ausstellung in Berlin. Tilla Durieux (1880-1971) war eine der wichtigsten und erfolgreichsten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum – und sie wurde über ihre ganze lange Schaffensphase hinweg von Künstlerinnen und Künstlern ihrer Zeit immer wieder gemalt, fotografiert und in Bronze gegossen. Besonders beeindruckend fand Isabel Rohner die Statue “Tilla Durieux als Lady Macbeth” von Mary Duras (1898-1982): Was für eine Kraft die fast 60jährige Durieux hier ausstrahlt! Das erinnert uns daran, wie sehr Darstellungen, Denkmäler, Statuen von Frauen und von älteren Frauen im öffentlichen Raum fehlen. Frauenstatuen, die tatsächlich für konkrete Frauen stehen – und nicht wie bspw. die zugegeben wunderschöne “Primavera”-Statue der Hochschule Flensburg nur für einen nackten Frauenkörper und den “Frühling”. Die Rohnerin fand die Geschichte um die Verbannung dieser Statue aus dem Foyer der Hochschule aufgrund “ihrer breiten Hüften” völlig falsch. Sie wünscht sich aber gerade in Hochschulen mehr sichtbare wissenschaftliche weibliche Vorbilder – gern angezogen.
Vergessen die Frauen aus lauter Verständnis für andere Gruppen (in diesem Fall Dealer und Junkies in Berlin) ihre eigenen Interessen? Eine spannende Diskussion von LaStämpfli und der Rohnerin über falsche Drogenpolitik und angepasste Frauen.
Links:
– Gertraud Klemms kluger Artikel im Standard: https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/3000000182602/frau-zwischen-barbie-flinta-und-terf
– Tilla Durieux im Kolbe-Museum Berlin: https://georg-kolbe-museum.de/programm/ausstellungen/tilla-durieux/
– Der Fall der Primavera an der Hochschule Flensburg: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kunst-oder-anstoessig-Diskussion-um-Primavera-an-Flensburger-Uni,skulpturenstreit100.html
– Tagesspiegel über die Frauen rund um den Görlitzer Park (leider paywall): https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-politiker-lassen-uns-hier-allein-jetzt-sprechen-die-frauen-aus-dem-kiez-am-gorlitzer-park-10292662.html
Das Buch: Sexkauf, Eine rechtliche und rechtsethische Untersuchung der Prostitution von Elke Mack und Ulrich Rommelfanger. 
Bild von Isabel Rohner, Tilla Durieux von Mary Duras.