#diepodcastin liest: Isabel Rohner & Regula Staempfli über Virginia Woolf, Kerstin Ehmer, Melanie Raabe, Luise F. Pusch, Nellie Bly and Elizabeth Bisland, Nele Neuhaus, Andrea Wulf, Katy Hessel.

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#diepodcastin liest: Isabel Rohner & Regula Staempfli über Virginia Woolf, Kerstin Ehmer, Melanie Raabe, Luise F. Pusch, Nellie Bly and Elizabeth Bisland, Nele Neuhaus, Andrea Wulf, Katy Hessel.
“Bücher sind Spiegel der Seele” (Virginia Woolf)
Regula Stämpfli und Isabel Rohner sprechen endlich mal wieder über Bücher – und haben so einiges mitgebracht:
Zur Info vorab: 80!!! Prozent der Sachbücher, die im Feuilleton besprochen werden, STAMMEN VON MÄNNERN ÜBER MÄNNER. laStaempfli erwähnt die Sachbuch-Bestseller der ersten Woche Februar: Männer schreiben Weltgeschichten und über alles, Frauen dürfen nur zu Frauenthemen schreiben – bald wohl nicht mal das mehr, da Frauen ja abgeschafft werden sollen.
Doch nun zu great books by Women:
Die Rohnerin:
Kerstin Ehmer schreibt bemerkenswerte Krimis, die in den 20er Jahren in Berlin spielen – und im Gegensatz zu der schrecklichen “Babylon”-Verfilmung tatsächlich das Kaleidoskop der Großstadt zeigen. Die Rohnerin hat “Der weiße Affe” und “Die schwarze Fee” gelesen, erschienen im Pendragon Verlag
Luise F. Pusch, die Begründerin der feministischen Linguistik, hat eine Autobiografie geschrieben: “Gegen das Schweigen. Meine etwas andere Kindheit und Jugend”, erschienen im Aviva Verlag. Pusch (geb. 1944) nimmt uns darin mit in das ultra-homophobe Nachkriegsdeutschland und schildert ihre Kindheit und Jugend als junge Lesbe, die geprägt waren vom Gefühl, nicht zugehörig zu sein und die eigene Persönlichkeit verstecken zu müssen. Ein Stück Lesbengeschichte!
Matthew Goodman: “Eighty Days. Nellie Bly and Elizabeth Bisland’s History Making Race Around the World” (auf Deutsch “Die schnellsten Frauen der Welt. Wie sich zwei Reporterinnen im 19. Jahrhundert ein einmaliges Wettrennen lieferten”, erschienen bei btb). Toll rechercherierte, lebendig geschriebene Doppelbiografie über Nellie Bly und Elizabeth Bisland, zwei Pionierinnen des Journalismus.
laStaempfli:

Melanie Raabe, Die Kunst des Verschwindens. Genialer Roman mit magischen Realismus – seufz, alle kaufen! “Die Kunst des Verschwindens” ist eine Wundertüte, Roadmovie, Fantasy, Krimi alles zusammen und ein Rausch-Lese-Erlebnis. Es geht um zwei Frauen Ellen und Nico, eine bekannte Schauspielerin, die andere Fotografin, Ellen verschwindet über Nacht spurlos und nun beginnt die Reise. Die Frage der Seelenverwandschaft zwischen bislang Unbekannten ist rauschhaft schön unheimlich auch.

Fabelhafte Rebelllen von Andrea Wulf: Spannendes Porträt von Jena im 18. Jh. Frauenfiguren sind etwas arg am historischen Original (ver)beurteilt, trotzdem lohnt sich die Lektüre vor allem wegen der FABELHAFTEN CAROLINE BÖHMER SCHLEGEL SCHELLING.

History of Art without Men: Grosse Künstlerinnen und ihre Werke. Die enorm junge und von Christies gesponsorte Katy Hessel führt  seit 2015 einen Instaaccount und einen Podcast in der 8. Saison: https://www.thegreatwomenartists.com/katy-hessel-podcast. Hessel hat ein schönes, etwas arg “nettes” Buch über die patriarchalen Mechanismen, Frauen zu ignorieren, zu verleumden, zu vergessen, geschrieben. Aber immerhin: Gombrichs Werk wird nun ergänzt.

PS: In einer ersten Aufschaltung wurde LUISE F. PUSCH falsch geschrieben. laStaempfli bittet um Vergebung.

 Links:
Gespräch über entgleisenden Journalismus gegenüber Bestsellerautorinnen & sexistische Enteigung:
Das Bild heute stammt von laStaempfli: “Lesend unterwegs”
Termin vormerken: 
Am 6.-14. Mai 2023 findet übrigens die erste bundesweite feministische Bücherwoche statt! Informiert euch bei www.buecherfrauen.de!
Zudem natürlich wie immer der Hinweis auf unsere eigenen Veröffentlichungen, z.B. “Trumpism” und “Sex, Katzen & Diäten” von Regula Stämpfli und “Schwarze Petra”, “Gretchens Rache” und “Spuren ins Jetzt” von Isabel Rohner.