#diepodcastin im Gelächter: Isabel Rohner & Regula Stampfli in einer DADA-Folge mit Transmännern Napoleon und Henry VIII, falsch verstandenen Orgasmusbildern, den homoerotischen Männermachtkartellen heterosexuellen Ursrpungs, Unisex-WC & die Lust, Frau zu sein.

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#diepodcastin im Gelächter: Isabel Rohner & Regula Stampfli in einer DADA-Folge mit Transmännern Napoleon und Henry VIII, falsch verstandenen Orgasmusbildern, den homoerotischen Männermachtkartellen heterosexuellen Ursrpungs, Unisex-WC & die Lust, Frau zu sein. 

Mit messerscharfen Analysen und Humor gegen das Patriarchat – das war nicht nur der Leitsatz von Hedwig Dohm (1831-1919) und das Motto von Isabel Rohners Romanen, auch “Die Podcastin” nimmt sich das in der aktuellen Folge vor.

Den Beginn machen Regula Stämpfli und Isabel Rohner mit der Analyse des nun vorliegenden Referentenentwurfs zum sogenannten “Selbstbestimmungsgesetz”. Hier hilft nur noch Humor!
“Die Podcastin” hat dabei schon vor einem Jahr die Novellierung des bestehenden Transsexuellengesetzes gefordert. Das Grundproblem des vorliegenden Entwurfs ist dabei, dass er sich eben nicht an Transsexuelle richtet (keine Entführung der Zielgruppe), sondern für alle Menschen in Deutschland gilt.
 
Die Rohnerin fasst den Entwurf in aller Kürze zusammen:
– Der Entwurf unterscheidet zwischen “Geschlecht = Geschlechtsidentität” und “biologischen Gegebenheiten” (S. 46) (= das, was bislang “Geschlecht” war). Die “Geschlechtsidentität kann von JEDEM VOLLJÄHRIGEN MENSCHEN ohne weitere Voraussetzungen 1 x im Jahr geändert werden (S. 4) – im Kriegsfall und bei der medizinischen Versorgung spielt diese jedoch keine Rolle. Dann sollen weiterhin die biologischen Gegebenheiten zählen, also das, was bislang Geschlecht war…
– Der Entwurf sieht für Institutionen und Privatpersonen ein Offenbarungsverbot vor (= man darf das ursprüngliche Geschlecht nicht verraten). Ein Zuwiderhandeln wird mit bis zu 10.000 Euro bestraft. ES SEI DENN, die Äußerung ist als Kompliment gemeint (S. 61). Auch ist eine Offenbarung nicht möglich, “über etwas, das ohnehin bekannt ist.” (S. 57)
– Das Hausrecht gilt bei Frauenhäusern, Frauensaunen, Umkleiden weiterhin – diese müssten dann aber wohl mit den “biologischen Gegebenheiten” argumentieren, also dem, was bislang Geschlecht heißt – und nicht mehr mit “Geschlecht”, da damit ja dann “Geschlechtsidentität” gemeint ist (was ist das eigentlich??).
Fazit: Dieser Entwurf ist alles Mögliche – aber er ist mit Sicherheit nicht rechtssicher. Hier kämen – würde dieser Entwurf tatsächlich Gesetz – auf Gerichte viele, viele Prozesse und Klärungsbedarfe zu…Und überhaupt: Denkt man diese Logik zu Ende, hieße das, dass sich alle Frauen, die aufgrund ihres Frauseins Diskriminierung erfahren, dafür entschieden hätten! Das ist an Absurdität kaum zu überbieten – und das Lachen bleibt im Halse stecken.
 laStaempfli: Es gab am 18. April in der NZZ einen sehr aufregenden Artikel: War Elisabeth I. nonbinär und Jeanne d’Arc in Wirklichkeit ein Mann? Die Transaktivisten, also nicht unsere tollen Freundinnen und Transfrauen, sondern die T. Bückners unserer Tage und die Böhmermanns, also diese Fraktion, will prominente Frauen aus Mythologie und Geschichte tilgen und als Transfrauen deuten. Eigentlich sollen Frauen verschwinden, wie gesagt, diese radikale Minderheit der Porno-Tumblr Community. Marlene Dietrich war bspw. keine Frau, sondern eigentlich ein Transmann: “While she was clipping from mainstream newspapers, she created a world within that scrapbook of entirely butch and androgynous women. She not only created an all-female world, but a world organized by her desires. ” (Queering of Art) Es geht tatsächlich darum, zugunsten einer Ideologie, die im Netz als extreme Links-Rechtsfraktionen Tumblr und 4Chan entstanden ist und zum Mainstream wurde, die Geschichte völlig neu zu schreiben. Also nicht Herstory zu ergänzen, sondern ein Fantasieprodukt zur Erfahrung und Wirklichkeit und Vergangenheit zu erklären. laStaempfli deshalb: Queering of History. Napoleon, Henry VIII, Charles Lindbergh, Louis XIV, Neil Armstrong – ALLES TRANSMÄNNER.
Die Rohnerin: “Sprechen wir über Klos!” Mehrere Berlin Theater haben ENDLICH ein Problem gelöst, das uns ALLE seit JAHREN umtrieb: Die endlosen Schlangen vor den Männerklos! (“Ironiedetektor an!”) Im Hebbel-Theater am Ufer gibt es jetzt keine Männerklos und Frauenklos mehr, sondern die Toiletten werden “unisex” nach Toilettenart unterschieden: Es gibt “Toiletten mit Kloschüsseln” und “Toiletten mit Kloschüsseln und Urinalen”. Die Rohnerin findet: Ich will selber entscheiden, wann ich wessen Penis zu sehen bekomme! Daher ist sie – und viele, viele andere Frauen – “Team Kloschüssel”. Hier zeigt sich: “Unisex” bedeutet schlicht “Mehr Klos für Männer”. Es ist reine Mathematik. Die Frauen allerdings müssen ihre Klos jetzt auch mit Männern teilen.

laStaempfli: DASS „SHE SAID“ KEINEN OSCAR KRIEGTE, IST EIN SKANDAL: MARIA SCHRADER REGIE. Hey an alle: Schreibt millionenfach Rezensionen. 

Wussten Sie, dass das Duo Lanz & Precht für ihren Podcast pro Jahr über eine Million Euro an Gebühren bekommen? Ein guter Anlass mal wieder darüber nachzudenken, wie sehr unsere Medienlandschaft eine andere wäre, würde der Öffentlich Rechtliche Rundfunk Männer und Frauen gleich behandeln, ihnen gleich viel Raum und Geld zur Verfügung stellen und sie bei Themen gleich berücksichtigen…Isabel Rohner & Regula Stämpfli im sprechenden Denken.

Bild von Valie Export, Die Geburtenmadonna 1976. Zu kaufen bei Thaddaes Ropac Gallerie. Valie Export hat eine grossartige Ausstellung im Fotomuseum Winterthur Schweiz: Klein, aber fein. Das Bild passt zur#diepodcastin und den Menstruationsgedanken perfekt. Das Bild wurde mit Absicht gelegt: eine künstliche Verfremdung zu unserer Podcastin.