#diepodcastin über Gewalt: Isabel Rohner & Regula Staempfli über die sog. Selbstbestimmung, Rammstein, die Nazi-Etiketten gegen Frauen mit dem Ziel, sie verstummen zu lassen & den grassierenden Weltverlust nach Hannah Arendt.

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#diepodcastin über Gewalt: Isabel Rohner & Regula Staempfli über die sog. Selbstbestimmung, Rammstein, die Nazi-Etiketten gegen Frauen mit dem Ziel, sie verstummen zu lassen & den grassierenden Weltverlust nach Hannah Arendt.
“Solange Männer nicht aktiv als Verbündete auftreten, werden wir die Gewat gegen Frauen und Mädchen niemals beenden.” Eve Ensler
Wie kommt es, dass bei Gewalt gegen Frauen oder auch im Fall Rammstein nie der Scheinwerfer der Aufmerksamkeit auf die Täter gerichtet wird? Regula Stämpfli und Isabel Rohner diskutieren und analysieren – und wünschen sich dasselbe auch von den Medien.
Und auch in Sachen Berichterstattung rund um das sogenannte “Selbstbestimmungsgesetz” (ein purer Euphemismus, denn das Gesetzesvorhaben, wie es aktuell auf dem Tisch liegt, wird weder den betroffenen Transsexuellen gerecht, noch allen anderen. Im Gegenteil: Rechte von Mädchen, Frauen und Eltern werden beschränkt! Geschlecht wird zum Sprechakt, fern von Realität) wünscht sich “Die Podcastin” mehr differenzierte Debatte.Isabel Rohner und laStaempfli bringen den Artikel von Dorothee Bär in der FAZ vom 5.6.2023 mit: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/warum-die-cdu-gegen-das-selbstbestimmungsgesetz-der-ampel-ist-18941366.html Die CSU-Politikerin erwähnt darin den Bundesverfassungsgerichtsentscheid aus dem Jahr 2011, dass „Dauerhaftigkeit und Eindeutigkeit des Personenstands berechtigte Anliegen des Gesetzgebers sind und dass deshalb ein Auseinanderfallen von biologischer und rechtlicher Geschlechtszugehörigkeit möglichst vermieden werden sollte.” Deshalb muss die Änderung des Personenstands gut begründet sein. Verfassungsrechtlich verbürgte Rechte müssen gewahrt werden und Missbrauch verhindert. Die Rohnerin erklärt nochmals den Gesetzesentwurf auf unglaublich klare und kluge Art und Weise: #diepodcastin will ein neues Gesetz für Transmenschen, aber keines, das Demokratie, Bürgerrechte und Gleichstellung völlig auf den Kopf stellt.
Schockierend auch, was die Rohnerin diese Woche auf der Startseite der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung entdeckt hat: In einem Argumentationspapier, das in der Publikationsreihe “Impulse gegen Rechtsextremismus” (“!) veröffentlicht und aus dem Fördertopf “Gegen rechts” (!) finanziert wurde, werden alle Frauen, die es wagen, sich kritisch gegen das sog. Selbstbestimmungsgesetz zu äußern, pauschal als rechts etikettiert und in die Nähe von Rechtsextremisten gerückt. Sie werden als “Terfs” bezeichnet (das neue “Hexe”) und ihnen wird versucht, den Mund zu verbieten. Damit macht ausgerechnet die FES das, wovor die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Reem Alsalem, in ihrer Stellungnahme vom 22.5.2023 warnt. Die Podcastin hat in der letzten Woche hierüber ausführlich berichtet. Die FES agiert hier zutiefst antidemokratisch und frauenfeindlich. Debatten gehören zur Demokratie! Meinungsfreiheit gehört zur Demokratie! Diese gilt auch für Frauen. 
Doch was passiert eigentlich mit unserer Demokratie, wenn nun alle kritischen Frauen plötzlich als “rechts” oder gar “rechtsextrem” gelten? Und was macht es mit den wirklichen Rechtsextremen, die frei vor sich hin werkeln können – denn der Fokus der Linken liegt ja auf den kritischen Frauen… laStaempfli bringt in die Diskussion den Mensch-Maschinen-Aspekt, dass WIRKLICH RELEVANTE THEMEN zugunsten von sexistischer Enteignung, Frauenhass und Empörungswellen geopfert werden. In dem Zusammenhang auch die Berichte zur sexuellen Gewalt zu Rammstein/Till Lindemann.Mehrere Frauen haben von sexueller Gewalt, Einschüchterung und Belästigungen durch Rammstein-Frontmann Lindemann berichtet. Das System lief offensichtlich so wie bei Eppstein: Die Frau an der Seite von Lindemann rekrutiert seinen Geschmack. Kayla Shyx berichtet in einem extrem erschütternd gut gemachten Video am 5. Juni von ihren Erfahrungen backstage. Unbedingt das Video gucken: https://www.youtube.com/watch?v=9YLsMXyo3Uc&t=1554s Schon länger haben Isabel Rohner und Regula Stämpfli auf die sexuelle Gewalt, die Porno-Fascho-Moden in der Rockmusik, auf den grassierenden Sexismus in der Musikszene hingewiesen, aber nein: Die Medien berichten lieber über die Angriffe von extremen Minderheiten gegen Frauen und diskutieren öffentlich, ob Frauen sich überhaupt noch Frauen nennen dürfen.
Die WählerInnen quittieren die Angriffe auf Frauen mit dem Verlust der Linken – schockierend klar, nur berichten Politologen und Medien nicht darüber, weil Frauen als Wählerinnen meist zu uninteressant scheinen: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-neuwahl-100.html
Die Rohnerin macht auch noch auf den Titel des Focus aufmerksam: 45 Frauen sind abgebildet, die alle Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Und die Zahlen – die sich seit Jahren nicht ändern – sind schockierend: Jede 3. Frau erfährt in ihrem Leben Gewalt, jeden 3. Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Auch hier gilt: Lasst uns endlich über die Täter sprechen! Wie kommt es, dass auch die neue Generation von Jungs/Männern genauso gewalttätig gegen Frauen ist wie die Generation ihrer Väter? Wir haben ein gesellschaftliches Problem. Und es ist KEIN Frauenproblem.
laStaempfli empfiehlt die Recherche von der NZZ zum “Transkind”, das überall im deutschsprachigen Raum als Erfolgsstory herumgereicht wird und erinnert daran, dass hier das Phänomen wirken könnte, das in den 1990er und Nullerjahren mit “Toddler und Tiaras” zelebriert wurde: Kinder werden von ihren Eltern missbraucht, um Kasse zu machen. #diepodcastin fragt auch nach, weshalb in aller Welt die Recherche der NZZ nicht schon längst früher und kritisch platziert wurde.
Hier noch ein Artikel von Regula Stämpfli weshalb es entscheidend und wichtig ist, als linke Intellektuelle linke Totalitarismen massiv zu kritisieren: https://www.denknetz.ch/wp-content/uploads/2021/08/Staempfli_Europa_Bankensprech_Sehnsuchtsort.pdf
Das Bild stammt von laStaempfli und ist ein Graffita aus Reykjavik – wo Regula Artist in Residence ist und neue Wörter kreieren und vielleicht, hoffentlich, wieder zum Bücherschreiben zurückfindet.
 #LetWomenSpeak in Wien und in Genf. Wer hätte in den 1980er Jahren daran gedacht, dass Frauen das Reden über Frauen und als Frauen im Jahr 2023 verboten wird?
Links:
– Das antidemokratische und frauenfeindliche Papier der Friedrich-Ebert-Stiftung, dass alle Frauen, die sich kritisch zum sog. Selbstbestimmungsgesetz äußern, pauschal als rechts labelt: https://library.fes.de/pdf-files/pbud/20336.pdf
– Die Stellungnahme der UN-Sonderberichterstatterin Reem Alsalem ALLOW WOMEN AND GIRLS TO SPEAK: https://www.ohchr.org/en/press-releases/2023/05/allow-women-and-girls-speak-sex-gender-and-gender-identity-without