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Die Rohnerin |
#diepodcastin engagiert: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über Elnaz Rekabi, Kim de l’ Horizon, Deutscher Buchpreis & wie Frauen vergessen, abgewertet & lächerlich gemacht werden & Pubertätsblocker.
#DiePodcastin, Isabel Rohner & Regula Stämpfli zu den heutigen Themen, einer Folge, die am 18. Oktober 2022 augenommen wurde, an einem Dienstag, da die beiden Karrierefrauen einfach zuviel zu tun haben. Elnaz Rekabi: Die iranische Kletterin Elnaz Rekabi ist seit ihrem Auftritt bei den Asienweltmeisterschaften ohne Hijab verschwunden. Die iranische Botschaft in Korea bestätigte ihre Abreise in den Iran – dass diese freiwillig war, ist stark zu bezweifeln. Die Podcastin ruft die Politik erneut zum Handeln auf! Sanktionen wie in Kanada – die EU ist immerhin dran.
#DiePodcastin, Isabel Rohner und Regula Stämpfli diskutieren den Deutschen Buchpreis, Kim de L’ Horizon, die nicht-binäre Person, deren Geburtsort und Originalname indessen auf Wikipedia angegeben wurde. Kim hat die bewegendsten Szenen in Frankfurt geliefert: Zuerst wegen Mama geweint, dann gesungen auf englisch, dann die Haare rasiert wegen den Frauen im Iran und kurz vor dem Weggehen noch schnell gemeint: “Wir schauen alle nach Iran und es zeigt, wie dumm unser Weltbild war als wir dachten, Weiblichkeit ist nur im Westen emanzipiert.”
NEIN: Feministinnen wie Isabel Rohner, Regula Stämpfli, Hedwig Dohm, Simone de Beauvoir, Maria Lassnig, Xenia Hausner, Chimamanda N’Gozi Adichie, J.K. Rowling, Margret Atwood und 1000000000nde von Frauen der letzten Jahrhunderte mehr wussten, dass Weiblichkeit nicht einfach im Westen emanzipiert ist, sondern WELTWEIT STATTFINDEN MUSS.
Ahistorischer Live-Fetischismus zeitgenössischer Diskurse, so laStaempfli, richten sich immer gegen Frauen. Isabel Rohner erklärt mit Engelsgeduld und wunderbar die Freiheit von Frauen WELTWEIT. Die Buchpreisverleihung gibt laStaempfli die Chance, nochmals Annie Ernaux aufzunehmen – es ist köstlich, wie die Rohnerin und laStaempfli uneinig sind.
Einig ist sich #diepodcastin in der Kommunikation, die nicht sprechendes Denken wie bei Isabel Rohner & Regula Stämpfli stattfindet, sondern mehr und mehr eine sich selber repetierende Klischeemaschine ist.
Weiter bringt die Rohnerin noch zwei Klassiker des Sexismus: Die ehemalige FDP-Politikerin und Vizepräsidentin des EU-Parlaments Silvana Koch-Mehring hat ein Buch veröffentlicht und thematisiert darin auch den strukturellen Sexismus ihrer Partei. Und was tun Medien wie die FAZ, RND oder die Morgenpost? Sie berichten darüber, als hätte es MeToo nie gegeben, als wäre der Sexismusvorwurf in der Politik kein längst auch mit Zahlen belegtes Problem, sondern “halt irgendwie individuell”. Dabei wird es seit Jahren thematisiert, nur ändern tut sich nichts. Die Podcastin erinnert an die Allensbach-Studie von 2021: 4 von 10 Politikerinnen thematisieren darin, dass sie in ihrem beruflichen Alltag Erfahrungen mit Sexismus machen. Bei Politikerinnen unter 45 Jahren sind es sogar 60 %.
Was für ein Skandal: Die Bundesregierung hat bis letzte Woche noch für Pubertätsblocker geworben. Auf dem vom BMFSFJ verantworteten “Regenbogenportal” wurden Kinder direkt angesprochen: “Bist du noch sehr jung? Und bist du noch nicht in der Pubertät? Dann kannst du Pubertätsblocker nehmen!” Ja, das Regenportal und dieser Text standen schon unter der letzten Koalition online (also unter der Verantwortung der damaligen Familienministerin Franziska Giffey). Das BMFSFJ trägt die juristische Verantwortung für das Portal, und das gilt auch 2022. Die Podcastin ist von der amtierenden Frauenministerin Lisa Paus enttäuscht, die sich bislang mit keinem Wort zu diesem Vorgang geäußert hat. Stattdessen hat sie die magere Presseinfo ihres Ministeriums retweetet. Das reicht nicht. Auch von ihrem Vorsitz beim “G7 Gender Equality Track” (G7-Runde der Frauenministerinnen) sind die Rohnerin und LaStämpfli enttäuscht. Die Stellungnahme zur Frauenrevolution im Iran war schlicht unzureichend. Stattdessen gleich noch ein Faux-pas: Paus postete ein Foto von sich von der Bundesdelegiertenkonferenz in Bonn, neben ihr ein Mann mit frauenfeindlichem Shirt. Da ist noch verdammt viel Luft nach oben im Engagement für die Frauen!
Bildschirmfoto von Nazanin Afshin-Jam MacKay auf Twitter.
Nachtrag: Regula Stämpfli und Isabel Rohner haben den Originalnamen von Kim de L’Horizon erwähnt und dabei nur Wikipedia deutsch zitiert – es gibt auch auf Englisch einen Eintrag mit Original- und Geburtsnamen. Regula Stämpfli hat am 24. Oktober den Namen gelöscht, da dieser Name gegen Kim angewendet wird. Sie weist darauf hin, dass sie selber von WIKIPEDIA SEIT JAHREN FALSCH von einem Troll mit falschen Namen aufgeführt wird und persönliche Details aufgeführt sind und sich WIKIPEDIA ALLES LEISTEN KANN. Vielleicht ist Kim de l’Horizon vielleicht ein guter Fall, um dies mal für uns alle zu thematisieren. Frauen werden unglaublich von Wikipedia Deutschland sexistisch niedergeschrieben.