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Die Rohnerin |
#diepodcastin erklärt Demokratie: Isabel Rohner & Regula Stämpfli über die Freude der Woche: Männer solidarisieren sich mit #IranRevolution in Paris, über Frauenverachtung des designierten Queer-Beauftragten in Berlin, den überall beworbenen Männerroman über BILD, über “Left is not Woke” und die grosse Marina Abramovic.
“Diejenigen, die Frauen aus Missgunst verleumdet haben, sind Kleingeister, die zahlreichen Frauen begegnet sind, die klüger waren als sie. Von dieser Sorte kenne ich eine ganze Menge.” Dieses Zitat stammt nicht aus dem Jahr 2023, sondern ist bereits über 600 Jahre alt: Christine de Pizan schrieb dies im “Buch von der Stadt der Frauen” (1404/1405). Der Aviva Verlag gibt das Werk pünktlich zur Leipziger Buchmesse nächste Woche übrigens neu übersetzt wieder heraus. Link unten.
Was für eine Folge: Wir lernen hier sehr viel über das Funktionieren der Demokratie!
Freude der Woche von laStaempfli: Vor der Botschaft der islamischen Republik in Paris haben verschleierte Männer getanzt, angeführt von der grossen Comiczeichnerin und Autorin Marjane Satrapi. Unbedingt Persepolis lesen!!!! Hier auf Twitter einsehbar: https://twitter.com/ShouraHashemi/status/1649679375921553408.
Demokratiediskussion:
laStaempfli schätzt die PHILOSOPIN Susan Neiman, kritisiert deren politische Positionen sehr. Neiman hat „Links ist nicht Woke“ geschrieben, ein für die Linke wichtiges Buch; sie ist aber nicht konsequent genug. Das Buch ist ein Ärgernis, weil sie in ihrer Kritik in vielen Punkten recht hat, aber den linken Totalitarismus, der WOKE zum Strukturproblem der antiliberalen Demokratiewirkung, nicht erkennt. Richtig liegt sie im Universalismus, im Fortschrittsgedanke und in der Verwerfung der Beliebigkeit, die Wokies dazu verleiten, China für die bessere Demokratie als die USA zu halten. Falsch liegt sie, weil sie die Sprechaktpolitik und den direkten Zusammenhang mit der Digitalisierung nicht erkennt.
laStaempfli fährt weiter mit dem BILD-Buch “Noch wach” , doch die Rohnerin verteilt die Schrumpelgurke : “Gab es jemals so eine Omnipräsenz auf Cover, Titelseiten, Feuilletons jemals bei einer Autorin? Nein. Das erzählt uns leider viel über die Medien- und Verlagswelt 2023.”
laStaempfli findet das Buch die beste Kritik zur Mediengesellschaft, also eigentlich völlig selbstentlarvend zeigend: “Noch wach ist kein MeToo-Buch, sondern ein Männer-Medien-Machtbuch der heutigen Zeit, das alles entlarvt was in der deutschen Demokratie schief läuft. FRAUEN SPIELEN IN DIESEM BUCH KEINE ROLLE.” Wie grundsätzlich nicht im Feuilleton. laStaempfli wird das Buch ausführlich besprechen, wie auch das Neiman-Buch.
Freude der Woche ist für laStaempfli auch Marina Abramovic: Sie ist in Essen mit einer Gastprofessur; laStaempfli wird hinreisen, da es da neun Tage Live Performances gibt. Sie hat die tolle Rubrik der “Die Zeit” bespielt: “Was ich gern früher gewusst hätte”.